Rauf aufs Rad:

Strampeln fördert die Gesundheit


Ob Herz, Gelenke oder Gehirn – Radfahren ist ideal, um fit zu bleiben. Die ausgewogene körperliche Aktivität beim Radeln kann das Herzinfarktrisiko um mehr als 50 Prozent reduzieren. Auch für die Gelenke ist diese Art der Bewegung vorteilhaft.

Eine große Untersuchung der Deutschen Sporthochschule Köln zum Thema „Radfahren und Gesundheit“ belegte, dass Radfahren gesund ist. Ein Expertenteam wertete mehr als 7.000 Einzelstudien aus. Wichtigstes Ergebnis: Mit Radfahren lässt sich weit verbreiteten Zivilisationskrankheiten wie zum Beispiel Rückenschmerzen und Herz-Kreislauf-Störungen vorbeugen.

Die ausgewogene körperliche Aktivität beim Radeln kann das Herzinfarktrisiko um mehr als 50 Prozent reduzieren. Für die Kniegelenke ist die Sportart ebenfalls vorteilhaft, da ein Großteil des Körpergewichts durch den Sattel abgefedert wird. Diese Schonung der Gelenke reduziert auch das Arthroserisiko. Zu guter Letzt wirkt sich regelmäßiges Strampeln auch noch positiv auf unser Immunsystem aus.
                                                                                                                                              


Das passiert beim Radfahren im Körper
Das Gehirn baut Stresshormone ab. Der Ruhepuls sinkt um bis zu 10 Schläge pro Minute, das Herzvolumen steigt auf bis zu 1.200 ml pro Minute. Neue Blutgefäße werden gebildet; der Körper wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Radfahren ist auch figurfreundlich: Bereits normale Touren helfen, das Gewicht zu halten. Eine 75 kg schwere Person verbrennt etwa 500 Kalorien in einer Stunde (20 km). Mehr Wachstumshormon HGH wird ausgeschüttet. Das kurbelt den Fettstoffwechsel an.

Auch kurze Strecken bringen schon was
Schon mit fünf Kilometern am Tag erfüllt man das Pensum, das Ärzte für Bewegung fordern. Ideal ist es, an zwei oder drei Tagen in der Woche zwischen 5 und 15 Kilometer zu fahren und einmal pro Woche 20 bis 30 Kilometer. Der Flüssigkeitsbedarf von Radfahrern beträgt bei mittleren Temperaturen ein halber Liter pro Belastungsstunde. Natriumhaltige Mineralwässer sind dafür gut geeignet, auch Mineralwasser mit Apfelsaft. Wer Radtouren macht, sollte zu Mittag was Leichtes essen. Das meiste Blut hält sich beim Radeln ja in den Beinen auf und dadurch arbeitet das Verdauungssystem nicht so effizient. Deshalb ist bei Radlern meist das Abendessen die Hauptmahlzeit.

Beim Radeln die Seele zur Ruhe kommen lassen
Nicht nur sportliche Gründe sprechen für eine Radtour. Auf dem Sattel können Sie die Natur erleben, die Gedanken schweifen und die Seele zur Ruhe kommen lassen. Bei Radtouren verbringt man viel Zeit in der Natur und sieht Dinge, die man im Alltag kaum noch wahrnimmt: den Horizont über den Feldern, Regenbogen und Sonnenuntergänge. Man spürt den Wind in den Haaren und bewegt sich in einem optimalen Tempo, um die Umwelt wahrzunehmen. Viele radeln gerne an Flüssen entlang, weil das beruhigt.

Leichte Gänge wählen – und ergonomische Sättel
Für die Gelenke und Muskeln, besonders rund ums Knie, ist die Kombination leichte Gänge/viel treten gesünder als die Variante schwere Gänge/seltener treten. Die einfache Faustregel für die Trittfrequenz: etwa 80 Kurbel-Umdrehungen pro Minute. Der Sattel spielt eine entscheidene Rolle für das Sitzgefühl. Gelsättel bieten guten Sitzkomfort, sofern sie gut verarbeitet sind. Sie sind oft mit Mulden oder Aufpolsterungen ergonomisch angepasst.

Wählen Sie die richtige Kleidung
Der Po freut sich über Polster: Also am besten eine Radhose tragen – sie ist ohne Nähte und die integrierten Schaumstoff-Polster verhindern Druck- und Scheuerstellen am Po und im Schambereich. Eine winddichte Weste verhindert, dass der Oberkörper auskühlt. Empfehlenswert  sind auch Fahrradhandschuhe mit Gelpolstern – so schützt man sich bei eventuellen Stürzen vor Abschürfungen. Nur jeder zehnte Radfahrer trägt einen Helm, dabei kann dieser vor schweren Kopfverletzungen bewahren. Er muss fest am Kopf sitzen, darf aber keinesfalls drücken! Gute Marken sind ab etwa 50 Euro zu haben. Der Unterschied von billigen und teuren Helmen liegt laut Allgemeinem Deutschen Fahrrad-Club meist darin, dass der teure Helm besser auf dem Kopf sitzt – und das ist bei einem Sturz das Wichtigste.

Die Checkliste vor der Tour

Nehmen Sie sich reichlich Zeit, Ihr Rad gründlich auf Sicherheit und Fahrtauglichkeit zu untersuchen. Hier eine Checkliste: Bowdenzüge (beide Handbremsen), Bremsbeläge, Lichtanlage, Lenkerbefestigung, Reifenprofil (befinden sich Risse am Mantel, den Reifen besser erneuern), Ist ein „Achter“ in den Felgen?, Zustand von Kette und Schmierung, Einwandfreie Funktion der Schaltung, Gepäckträger samt Befestigung, Packtaschen samt Befestigung. - Im Zweifelsfall bringen Sie Ihr Fahrrad zum Service in eine Fachwerkstatt.




Eine Gesundheitsstudie der Deutschen Sporthochschule Köln: